Mehr Vielfalt für Fußball Fans in Berlin!
Warum es gut ist, wieder auf die Stehtribüne der Tatsachen zurückzukommen.
Szenario 1:
Ein Fußball Fan fährt zu einem Auswärtsspiel nach Berlin. Um ihn herum ist jeder zweite Platz frei und der kalte Wind pfeift lauter als die Rufe der Heimmannschaft.
Szenario 2:
Ein Fußballfan fährt zum Auswärtsspiel nach Berlin. Den eng stehenden Fans kann die Berliner Luft nichts anhaben. Aus den Boxen keift Nina Hagen und die gegnerische Tribüne antwortet eisern und unisono, wie ein 12. Mann.
Beide Szenarien sind zwar frei erfunden, dennoch wird deutlich, wie unterschiedlich die beiden Erlebnisse sind und warum sich die Fans von Hertha BSC ein neues Stadion wünschen. Das Stadion An der Alten Försterei, wohin Bundesliga-Debütant 1. FC Union Berlin einlädt, platzt dahingegen aus allen Nähten und muss ebenfalls investieren, um den Ansprüchen der Ersten Liga gerecht zu werden und die Einnahmen zu steigern. Denn in Wirklichkeit sind Fußballstadien hochdifferenzierte Dienstleistungsbereiche geworden, die schon lange nicht mehr den Fußball Fan allein ansprechen und sich der gesamten Palette des Erlebnismarketings bedienen.
Mal angenommen unser Fußballfan ist in Wirklichkeit eine Fußballfan-Mama, die begeistert die Tombola auf dem Stadion-Screen verfolgt, während ihre Kinder in der Ballschule mit dem Maskottchen bespaßt werden. Dafür kommt sie extra eine Stunde vor dem Anpfiff angereist. Ebenfalls eine Stunde vor Anpfiff trifft sie ihren Nachbarn im Parkhaus, dessen Unternehmen diese Saison eine VIP Loge gemietet hat. Eigentlich interessiert er sich gar nicht für Fußball, aber er findet Bundesliga Spiele sind eine super Möglichkeit, um neue Geschäftskontakte zu knüpfen. Außerdem findet seine Frau die Canapés köstlich.
„Anziehungskraft wirkt auch abseits des Platzes“
Auf diese Weise werden Sportveranstaltungen unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht und maximieren gleichzeitig ihren Gewinn, da die Kapazitäten der Location optimal ausgelastet sind. Vor allem die hochpreisigen Incentive-Events in den Logen, liefern einen wichtigen Deckungsbeitrag zu den hohen Kosten, die ein Erstliga-Kader heutzutage verursacht. Wer schon mal ein Baseball-Spiel der amerikanischen Major League besucht hat, weiß sicherlich genau, welche Art von Rummel gemeint ist. Man sollte es allerdings nicht übertreiben, denn bei dem ganzen Tohuwabohu darf nicht vergessen werden, dass jedes Erlebnis einer Dramaturgie folgt, die in erster Linie dem Sport entspringt und die Atmosphäre im Stadion maßgeblich prägt. Die daraus resultierende Anziehungskraft wirkt auch abseits des Platzes auf den gesamten Standort, der im besten Fall ebenfalls spürbar profitieren sollte, denn oft bedeuten Heimspiele eine große Belastung für die Anreiner.
Aus diesem Grund gibt es in der Hauptstadt bereits seit 2009 die Initiative Sportmetropole Berlin, die alle wichtigen Entscheider vereint und kollektive Marketingziele definiert. So wird z.B. ein durch Sponsoren subventioniertes Superticket auf den Weg gebracht, mit dem man eine Vielzahl verschiedener Sportevents besuchen kann. Das sorgt langfristig für Besuchernachschub, kann aber nicht die Leidenschaft ersetzen, die ein Fan Woche für Woche ins Stadion trägt.
„Primärziel für die Saison 2019/2020 in Köpenick wird also sein, das bis dato positive Fanerlebnis nicht zu schmälern“
Doch daran mangelt es den Fans der „Eisernen“ ganz und gar nicht. Mit Einzug in die 1. Bundesliga hat der Verein 5.000 Mitglieder hinzugewonnen, womit die Mitglieder allein das Fassungsvermögen der Alten Försterei übersteigen. Deshalb ist der Ausbau auf 37.000 Plätze auch für die kommende Saison angedacht, womit dann auch viele Erlebnisräume geschaffen werden. Hier kann man dem Verein nur wünschen, dass bei der Konzeption neben den wirtschaftlichen Zielen auch die Ausstrahleffekte auf das originäre Hauptprodukt berücksichtigt werden. Essenziell ist hier natürlich die Infrastruktur zu nennen. Um den reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, muss, auch aufgrund der wenigen Parkplätze, dringend investiert werden. Primärziel für die Saison 2019/2020 in Köpenick wird also sein, das bis dato positive Fanerlebnis nicht zu schmälern. Dazu seien hier kurz die gängigsten Time-Line-Techniken genannt, die im Erlebnismarketing eingesetzt werden:
„Side-Events als integrale Bestandteile einer Erlebniskette inszenieren“
Zeitversprechen:
Hierbei handelt es sich im Kern um Wartezeiten, die aufgrund einer erwarteten Belohnung in Vorfreude verbracht werden.
Zeittoleranz:
Bei diesem Ansatz ist die Annahme, dass Besucher eine kalkulierte Eigen-Zeit-Toleranz zu Veranstaltungen aufbauen, von zentraler Bedeutung. Sobald diese Zeiterwartung gedehnt wird, ohne die anderen Time-Line-Techniken zu nutzen, entsteht Unzufriedenheit, die zu vermeiden ist.
Zäsuren:
Die Anwendung von Zäsuren zerteilt lange Zeitintervalle in kürzere und verändert damit die Wahrnehmung des Besuchers zum Positiven. Jede Überraschung wirkt hierbei als willkommene Unterbrechung des zähen Zeitflusses.
Transparente Veränderungen:
Jeder Schritt in einer wartenden Menge von Menschen muss deutlich wahrnehmbar für den Besucher sein, damit kein Eindruck von Stagnation entstehen kann.
Auf diese Weise können unangenehme Wartezeiten kompensiert werden, wobei sich die Side-Events zum integralen Bestandteil einer Erlebniskette kumulieren.
Gelingt das in Köpenick, dann können sich ab sofort nicht nur die „Eisernen“ über den Aufstieg freuen, sondern auch die vielen Fans der Gastmannschaften, die hier ein puristisches Fußballerlebnis erwartet, das es in der 1. Bundesliga nur noch selten gibt. – Eine emotionale und wirtschaftliche Bereicherung für die Sportmetropole Berlin!
Diese Time-Line Grundprinzipien zur Verkettung von Side-Events, gelten übrigens universell für alle Großveranstaltungen. Dazu finden Sie in unseren Referenzen zahlreiche Beispiele.
Best Practice:
Unseren persönlichen Herzensmoment im Olympiastadion hatten wir 2017.
Erfahren Sie mehr, über die Laughing Hearts Charity Aktion mit Fußballprofi Marcelinho.
Lassen Sie sich auch durch unsere Erlebnisbereiche zur IAAF Leichtathletik WM 2009 und zur Berlinale 2019 inspirieren.
Sie interessieren sich für Erlebnismarketing im Rahmenprogramm von Großveranstaltungen? Dann sprechen Sie mit uns, wir beraten Sie gerne individuell.
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